Pressemitteilung 01/2025

Mit Steinkohle klimaneutral Strom produzieren - den Dunkelflauten trotzen:
STEINKOHLE BLEIBT WICHTIGE STÜTZE IN DUNKELFLAUTEN/
CCS und CCU AUCH FÜR KOHLEKRAFTWERKE ERLAUBEN

Steinkohle ist „Partner der Energiewende“, als „Absicherung der Energieversorgung“ unverzichtbar

  • Ohne das Back-Up der Steinkohlekraftwerke keine Versorgungssicherheit
  • Einführung eines technologieoffenen, wettbewerblichen Kapazitätsmarktes notwendig
  • Vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage: CO2-freier Umbau bestehender Kraftwerke wesentlich billiger als Neubauten
  • Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit müssen wieder mehr Beachtung finden

Die Energiewende, Deutschlands grünes Prestigeobjekt, gestaltet sich schwieriger umzusetzen als angenommen. Der Neubau von wasserstofffähigen Gaskraftwerken kommt nicht voran, er erscheint unbezahlbar.

Im November und Dezember 2024 gab es in Deutschland zwei längere Phasen einer Dunkelflaute, in denen Wind und Sonne fast gar nicht zur Stromerzeugung beitrugen. Über 8 Gigawatt-, davon knapp 7 GW-Steinkohle - Reservekraftwerke blieben ungenutzt. Das führte zu medialer Aufregung, ist aber der aktuellen Gesetzeslage geschuldet. Kraftwerke der Netzreserve dürfen nur zur Gewährleistung der Systemsicherheit eingesetzt werden, nicht aber zur Dämpfung von Strompreisspitzen.

In der Folge explodierten die Strompreise, in der Spitze auf über 900 Euro pro Megawatt-Stunde, die industrielle Produktion stand an manchen Orten still.

Das bleibt nicht ohne Resonanz. International hagelt es Kritik – vor allem aus Schweden und Norwegen, weil es dort die Strompreise erhöht. Vor diesem Hintergrund fordert der Verein der Kohlenimporteure VDKi, Steinkohlekraftwerke besser zu nutzen.

Steinkohlenkraftwerke brauchen mittelfristige Perspektiven im Rahmen eines einzuführenden KAPAZITÄTSMARKTES – das ist der Weg zu mehr marktverfügbarer Erzeugungskapazität, auf diese Weise sichert Deutschland seine Stromversorgung. Nur so ist das Großkraftwerk ein attraktiver Arbeitgeber, nur auf diese Weise sorgen wir für noch mehr Einsatzbereitschaft durch motivierte Belegschaften.

Die CCS/CCU Option gehört in dieses Paket:
„Moderne Steinkohle-Kraftwerke sind ein wichtiges Rückgrat des deutschen Stromnetzes“, so VDKi-Vorstandsvorsitzender Alexander Bethe. „Mit zunehmendem Ausbau der Erneuerbaren Energien laufen sie immer weniger Stunden im Jahr, meist während der kritischen Dunkelflauten. Um genügend steuerbare Kraftwerke für die Versorgungssicherheit bereitzustellen, ist deshalb die zeitnahe Einführung eines technologieoffenen, wettbewerblichen zentralen KAPAZITÄTSMARKTES notwendig“.

Die modernen Kohlekraftwerke, um jeden Preis mit dem Neubau von Gaskraftwerken zu ersetzen, macht weder klimatechnisch (LNG-Gesamtbilanz wegen Methangas-Emissionen nicht überzeugend) noch volkswirtschaftlich Sinn. Aus diesem Grund sollten neben Gas- auch Kohlekraftwerken die Option der Installation und das Betreiben von CCS- (Carbon Capture and Storage) und CCU-Anlagen (Carbon Capture and Usage) eröffnet werden.

Alexander Bethe:“ Damit könnten auch Steinkohlekraftwerke klimaneutral als Back-Up für die Stromerzeugung zur Verfügung stehen“. Die Kohle könne als Brücke und Partner der Energiewende, als „die wichtige Stütze der Energieversorgung“ fungieren.

Die Steinkohle dürfe nicht verteufeln werden. Dazu kommt: Ein Umbau bestehender Kapazitäten mit Hilfe von CCS/CCU sei wesentlich billiger als ein Neubau.

Und: Es sei nicht einzusehen, CCS/CCU für den Betrieb von Gaskraftwerken zuzulassen, bei Kohlekraftwerken aber nicht.

 

Berlin, den 10. Januar 2025
V.i.S.d.P: Verein der Kohlenimporteure e. V., Jürgen Osterhage, Geschäftsführer