Pressemitteilung 03/2025

EIN KURSWECHSEL IN DER ENERGIEPOLITIK IST ÜBERFÄLLIG

  • CCU/CCS auch für die modernen Steinkohlekraftwerke erlauben
  • CCU/CCS-Umrüstung kostengünstiger als Neubau
  • Reserve-Steinkohlekraftwerke zur Strompreisreduzierung einsetzen
  • Weltmarkt für Steinkohle ist stabil und von geopolitischen Ereignissen nicht beeinflusst

Der Verein der Kohlenimporteure VDKi fordert die neue Bundesregierung auf, die Einführung von CO2-Abscheideanlagen (CCU/CCS) auch für die modernen und neueren Steinkohlekraftwerke in Wilhelmshaven, im Ruhrgebiet (Duisburg, Datteln, Lünen) sowie im Südwesten (Mannheim, Karlsruhe) zu erlauben. Der Koalitionsvertrag sieht die Einführung der CCU/CCS-Technik für die Industrie und für die neu zu bauenden Gaskraftwerke vor. Der VDKi fordert diese Option auch für Steinkohlekraftwerke, die im Wesentlichen im Energiewende Back-Up-Betrieb laufen.

Aus VDKi-Sicht ist die Umrüstung von modernen Steinkohlekraftwerken mit CCU/CCS-Technik weitaus kostengünstiger als der Neubau von Gaskraftwerken. Auch sollte der mögliche Einsatz von grünem Ammoniak in Steinkohlekraftwerken zur CO2-Reduzierung berücksichtigt werden. Das senkt die Kosten der Energiewende.

Dazu kommt: Steinkohle ist nicht klimaschädlicher als andere zur Stromerzeugung eingesetzte fossile Energieträger, wenn die gesamte Lieferkette betrachtet wird.

Der VDKi unterstützt die neue Bundesregierung bei ihren Plänen, die derzeit im Reservebetrieb laufenden Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von 6,9 GW auch zur Strompreisdämpfung einzusetzen. Der vergangene Winter habe gezeigt, dass bei Eintreten von Dunkelflauten die Kapazität der gesicherten Leistung nicht ausreicht, um die börsennotierten Strompreise auf einem für die Industrie erträglichen Niveau zu halten. VDKi-Vorstandsvorsitzender Alexander Bethe: „Die Reservekraftwerke in diesen Phasen einzusetzen ist richtig. Das führt zu einer Reduzierung der winterlichen Strompreise und verhindert ultrahohe Preisspitzen wie im letzten Winter geschehen.“

Überdies fordert der VDKi einen Kurswechsel in der Energiepolitik. Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche hat eine „pragmatische Energiepolitik“ angekündigt. Zitat: „Ich stehe ganz persönlich für einen realistischen, für einen innovationsgetriebenen und verlässlichen Kurs mit klaren Zielen.“ Der VDKi unterstützt das nachhaltig.

Für den VDKi steht fest: Energie muss für den Bürger bezahlbar bleiben, sonst geht die Akzeptanz für die Energiewende verloren.

Für eine stabile Versorgungssicherheit wird steuerbare Energie benötigt. Deshalb sollte gerade die neue Flotte von Steinkohlekraftwerken im Back-Up-Betrieb weiter genutzt werden. Die Anlagen widersprechen nicht dem politischen Ziel des Kohleausstiegs. Denn für die CO2-Bilanz fallen diese Kraftwerke bei geringen Laufzeiten kaum ins Gewicht.

VDKi-Vorstandsvorsitzender Alexander Bethe: „Ohne das Back-Up der Steinkohlekraftwerke gibt es mittelfristig keine Energiesicherheit.“

Angesichts der Krisen im Nahen Osten und persischen Golf macht der VDKi noch mal auf den Versorgungssicherheitsaspekt von Steinkohlenimporten aufmerksam. Steinkohle ist aufgrund der breiten Verfügbarkeit in unterschiedlichen Weltregionen von geopolitischen Ereignissen nicht beeinflusst.

 

Berlin, den 24. Juni 2025
V.i.S.d.P: Verein der Kohlenimporteure e. V., Jürgen Osterhage, Geschäftsführer